Grundgedanke
Die Idee:
Die Bergregionen pflegen und erhalten.
Die Bergregionen pflegen und erhalten.
Die Lebensqualität in den Bergregionen hängt wesentlich von der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ab. Würden die Bergwiesen nicht mehr gepflegt,
wäre auch der Tourismus, der einerseits zu einer wichtigen Einnahmequelle der Bergbevölkerung und andererseits eine nicht mehr wegzudenkende Institution für
Erholungssuchende geworden ist, schlicht weg nicht möglich. Es geht bei der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung weit mehr als nur um die Ästhetik des Landschaftsbildes; es
geht vorallem auch darum, dass durch die Pflege Negativ-Entwicklungen, wie etwa der Verwaldung, der Verarmung der Flora und Fauna, Erosionen, Lawinen- und Mur-Niedergänge etc.
entgegengewirkt werden kann, mit dem Ziel, diese zu verhindern.
Die Motivation
Wie kaum in einem anderen Land in Europa, spielen die Bergregionen in der
Schweiz eine nicht zu unterschätzende Rolle. Weil wir der Ansicht sind, dass diesem Umstand im allgemeinen zu wenig Rechnung getragen wird, entschlossen wir uns, einen
praxis-bezogenen Beitrag zu leisten in Form einer Zuwanderung als Kontrapunkt zur Abwanderung, die seit Jahrzehnten das bergbäuerliche Dasein schmälert. Die Bergregionen
landwirtschaftlich zu pflegen heisst letztendlich auch ein Teil des Markenzeichens Schweiz zu erhalten.
Ausser dem vernachlässigten Land und drei vom Verfall bedrohten, kleinen Rustico existierte nichts; auch keine Zufahrt, kein Wasser, kein Strom. Wie
beginnen? Unsere erste "Infrastruktur" erinnerte an Berg-Indianer, hatten wir doch als provisorische Behausung zwei Tippis aufgestellt und begannen einen Garten zwecks
Gemüse-Anbau anzulegen. Die Selbstversorgung, so weitmöglichst, war uns ein ernstes und erstes Anliegen, das wir anstrebten.
Am Anfang
Nach einer echten Lebensaufgabe suchend, entschlossen wir uns als 8-köpfige Familie, 1986 in der von der Abwanderung und Vergandung stark
betroffenen Region oberes Rovana-Tal im Valle di Campo (Seitental des Maggiatals) ein Projekt auf 1430 müM zu lancieren, das als Basis die landwirtschaftliche Bewirtschaftung (von
heute inzwischen rund 55 ha plus zusätzlicher Alp Magnello) beinhaltete.
Freiluftküche
1988
1988 konnte das erste Gebäude, das wir heute Ökonomie-Gebäude nennen, wohlverstanden ohne staatliche Finanzhilfe, in Angriff genommen werden. In
diesem Objekt befand sich alles, was es brauchte, um ganzjährig zu existieren und zu (land-)wirtschaften; "1-Zi-Wohnung", Stall für die Tiere, Heuraum, Käserei, Käsekeller,
Werkstatt, Geräte-Unterstand: alles auf engstem Raum.
1992
Nach langem hin und her und zähem Ringen mit den Behörden konnte 1992 mit kantonaler Unterstützung ein tiergerechter Stall für 12 Kühe, einige
Rinder und Kälber der Braunvieh-Rasse erstellt werden. Der Bundes-Anteil wurde ausgerechnet in diesem Jahr gestrichen, da der Bundesrat sämtliche Subventions-Ausschüttung vor
lauter EWR-Beitritts-"Gschtürm" gestoppt hatte.
1993
1993 folgte dann endlich das ersehnte Wohnhaus; auch wieder ohne irgendwelche Subventionen. Eine Hypothek
und einige Privatdarlehen, die aufgrund der Medientätigkeit im Tages-Anzeiger, im Beobachter und Schweizer Fernsehen (zb Rundschaubericht vom 4. August 1987) zustande kamen,
ermöglichten dieses Bauwerk, nebst natürlich enorm viel Eigenleistung. Eigentlich wurde nur die Stützmauer von einem Baugeschäft erstellt, alles andere wurde im Familienkreis und
mit freiwilligen Helfern bewerkstelligt.
Bis 1997
Bis 1997 dauerte der Aufbau der eigentlichen Infrastruktur. Nebst den oben bereits erwähnten Gebäuden wurden noch weitere erstellt, wie etwa der Maiensäss-, der
Schaf- und der Pferde-Stall, diverse Unterstände für Brennholz, Fahrzeuge, ein Turbinen-Häuschen etc., sowie die neue Alphütte.